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Für ElternIm Verhalten auffällig zu sein, ist kein Wesenszug. Unsere Erfahrung lehrt uns, welche Handlungen Erfolg versprechen. Nicht immer werden die Ziele unseres Handelns dabei von anderen Menschen gebilligt. Ein bestimmtes Verhalten mag zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben sinnvoll sein. Bisweilen besteht es jedoch als Verhaltensmuster fort - auch dann, wenn es uns in der Gemeinschaft keine Anerkennung und keinen Vorteil mehr verschafft. Mögen wir selbst solches Verhalten auch verteidigen, so ist es für die Gesellschaft dennoch störend. In Ihrer Familie, in Ihrer Schulklasse oder Wohngruppe, lebt ein verhaltensauffälliges Kind. Es ist unaufmerksam, aggressiv, hyperaktiv. Es hat Ängste und zieht sich aus der Gemeinschaft mit Gleichaltrigen zurück. Es quält Tiere, verletzt andere oder sich selbst. Es hat Tics oder nässt ein und fürchtet den Spott der Kameraden. Auffälliges Verhalten hat viele Gesichter. Ihr Kind weiß, wie die Umwelt auf sein Verhalten reagiert. Liegt die Ursache der Auffälligkeit auch nicht in Familie oder Gruppe, so hat Ihr Kind dennoch gelernt, in dieser Familie und dieser Gruppe auffällig zu sein. Es hat einen festen Weg gefunden, mit der Auffälligkeit zu leben. Pädagogik und Therapie der JägerburgWir gehen einen neuen Weg. Jede Diagnose und jede störungsorientierte Therapie schreiben auf ihre Weise die Auffälligkeit fest. Im Kopf des Kindes ist das eigene Anderssein fest verankert. Viele pädagogische und therapeutische Angebote stellen die Verhaltensstörung in den Mittelpunkt. Sie bieten Ihrem Kind eine Hilfe, die es besonders macht - allein schon, weil es Hilfe braucht und erhält. Bei uns soll Ihr Kind diese Besonderheit nicht spüren. Im Jägerlager ist die Normalität für jeden erreichbar. Uns fällt auch das Unauffällige Ihres Kindes auf. Wir fördern es. Und zeigen es Ihnen. Dazu haben wir ein eigenes Programm entwickelt. Ausgangspunkt und Ziel sind einfach: Freude am Leben in der Gemeinschaft. Ihr Kind soll Spaß daran haben, bei uns zu sein. Und Sie sollen sich über jeden Tag zusammen mit Ihrem Kind freuen. Wir lehren Sie nicht den therapeutischen Blick auf Ihr Kind. Erziehung braucht nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz. Keine Ratgeber, sondern die Erfahrung gemeinsamen Glücks. So kann auch Pädagogik heilsam sein. Wir zeigen Ihnen, was Sie bereits können. Und helfen Ihnen, Neues leichter zu lernen. Das Jägerlager richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 14 Jahren - und an Sie als Eltern und Erzieher. Während einer Woche lebt Ihr Kind mit elf weiteren Kindern sowie fünf Betreuern in der „Jägerburg“ - ein Haus im Stil einer Jugendherberge. Die Jägerburg liegt mitten in der Natur und verfügt über die Infrastruktur für eine Vielzahl von Aktivitäten: u.a. psychomotorische Anleitung in Haus und Wald, Ballspiele, Mountainbike und Exkursionen. Das Tagesprogramm des Jägerlagers ist in drei Abschnitte unterteilt: Vormittags finden im Rahmen der Jägerwerkstatt Unterricht und Psychomotorik statt. Die Jägerfreizeit am Nachmittag bietet strukturierte gemeinsame Aktivitäten, die gleichfalls Wissensvermittlung und Bewegung verbinden. Nach dem Abendessen startet die Jägerrunde u.a. mit Lagerfeuer und Spielen. Zur Halbzeit des Jägerlagers sind wir ganztägig auf Exkursion. Zu jeder Zeit wird Ihr Kind von eigens geschulten Mitarbeitern betreut, darunter Pädagogen, Therapeuten, Lehrer und Psychologe. Ständiger Begleiter Ihres Kindes während des Jägerlagers ist das Jägerbuch - ein Ordner, der eine Vielzahl von Informationen, Arbeitsblättern sowie ein Tagebuch enthält. Anhand des Jägerbuchs legt Ihr Kind sich selbst und Ihnen Rechenschaft über die Zeit im Jägerlager ab. Es kann mit Stolz auf die eigenen Leistungen zurückblicken und erhält zugleich Anregungen, wie es die positiven Erfahrungen des Jägerlagers im Familien- und Schulalltag fortsetzen kann. Das Jägerlatein, jeweils zwei Stunden Elterntraining am An- und Abreisetag, soll dabei helfen, die Impulse des Jägerlagers auch auf Seiten der Eltern aufrecht zu erhalten. |
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